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So erkennen Sie Tierleid-Inhalte

Im allgemeinen Sprachgebrauch werden alle einem Tier von Menschen zugefügten Schmerzen pauschal als Tierquälerei bezeichnet. Aus der rechtlichen Sicht fallen allerdings viel weniger Handlungen unter den Begriff der Tierquälerei als man denkt.

Lesen Sie hier was das Gesetz als Tierquälerei ansieht: STIFTUNG TIER IM RECHT (TIR)

Der Schutz der Tierwürde bildet seit September 2008 ein ausdrückliches Grundprinzip der Tierschutzgesetzgebung. Im Schweizer Tierschutzgesetz (TSchG) heisst es dazu:
Die Würde des Tieres wird missachtet, wenn eine Belastung des Tieres nicht durch überwiegende Interessen gerechtfertigt werden kann. Als Belastung für das Tier gilt, wenn ihm Schmerzen, Leiden oder Schäden zugefügt werden. Es darf nicht in Angst versetzt oder erniedrigt werden. Weiter gilt als Missachtung der Tierwürde, wenn tiefgreifend in das Erscheinungsbild oder die Fähigkeiten des Tieres eingegriffen oder es übermässig instrumentalisiert wird Art. 3 Bst. a TSchG.

Alle Begriffe im Detail finden Sie hier: LEXIKON TIERSCHUTZRECHT VON TIR

HINWEIS: Der nachfolgende Leitfaden zur Erkennung von Tierleid-Formen wurde von der Welttierschutzgesellschaft (WTG e.V.) im Rahmen ihrer Kampagne „Stoppt Tierleid in sozialen Netzwerken“ für Deutschland erarbeitet. Die vollständige und bebilderte Originalversion (nach geltendem Deutschen Recht) finden Sie >>HIER<<.

EINORDNUNG VON TIERLEID-INHALTEN

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3. Fehlender Respekt

Ein weiterer grosser Teil der Tierinhalte in sozialen Medien fällt in keine der zwei bisherigen Definitionen zur Darstellung von Tierleid, ist aber aus Tierschutzsicht durchaus bedenklich.

Fehlenden Respekt bezeichnet die Welttierschutzgesellschaft als Vorstufe zu Tierleid (oft verursacht durch mangelndes Wissen oder falsche Tierliebe)

Viele Aufnahmen von Tieren, die sich über die sozialen Medien oft rasant und unreflektiert verbreiten, würden den respektlosen Umgang mit Tieren darstellen. Oft animierten solche Inhalte unbedacht zur Nachahmung


WARNUNG: Hier bilden wir auch einige Beispiele eindeutiger Tierleid-Inhalte ab! Alle Bilder sind Screenshots von öffentlichen Beiträgen in sozialen Netzwerken wie Facebook, Instagram, Youtube und TikTok. Die Quellen sind absichtlich nicht verlinkt, um diesen Inhalten zu keiner weiteren Reichweite zu verhelfen.  

Auch hier nennt die Welttierschutzgesellschaft Beispiele, z.B. von Inhalten, für die Tiere "inszeniert" oder instrumentalisiert werden:

  • Tiere werden für die Darstellung trotz Unwohlsein, Angst oder Irritation in unnatürliche Situationen gebracht.
  • So nennt die Welttierschutzgesellschaft Beispiele respektlosen Verhaltens auch, in denen tote Tiere vermeintlich lustig inszeniert werden. Dass Inhalte dieser Art häufig überhaupt erst generiert werden, um „unterhaltsame“ Inhalte zu gestalten und somit Reichweite zu erlangen, zeige sich an der häufigen Nutzung von Hashtags wie #trynottolaugh (deutsch: Versuche, nicht zu lachen) oder im Rahmen von Challenges, die andere zum Nachahmen animieren.

Hier wollen wir aus Schweizer Sicht ergänzen:

  • Zwar wird dabei kein vordergründiges Tierleid verursacht, der grössere Kontext jedoch verschönigt. Beispiel: Das durstige Eichhörnchen, welches um Wasser bettelt. Die Klimaerwärmung bringt mitunter Hitzewellen die Wildtiere dazu treibt, ihre angeborene Scheu abzulegen. Wasserquellen für solche Tiere mit der nötigen Distanz anzubieten ist überlebenswichtig. Keinesfalls jedoch sollten Wildtiere wie Haustiere gefüttert oder getränkt werden. Das führt auf kurz oder lang dazu, dass die Wildtiere sich daran gewöhnen und auffällig werden. «Auffällige» Wildtiere werden dann ganz einfach getötet. Solche Videos werden oft unbedacht im falschen Kontext geteilt, verbreiten sich rasant und animieren andere zum Nachahmen.

 

ℹ️
Ob die Darstellung dem Tier gegenüber respektlos ist, liegt natürlich immer im Auge der betrachtenden Person und muss von Fall zu Fall bewertet werden. Aus Sicht des Tierschutzes deuten folgende Anzeichen auf einen respektlosen Umgang mit Tieren hin und können bei der Einschätzung helfen:

Respektloser Umgang mit Tieren ist oft gepaart mit:

  • Beleidigungen, Beschimpfungen.
  • Drohungen, Drohgebärden und -gesten.
  • Unbehaglichen Situationen, in denen gefilmt/fotografiert wird, anstatt dem Tier zu helfen oder ihm beizustehen.
  • Toten oder vermenschlichten Tieren, die als Klamauk inszeniert werden.
  • Falscher Tierliebe (Hauptsache «Jö»! Unabhängig von Art- und Gattungsverhalten)

In diese Darstellungen von respektlosem Umgang mit Tieren werden Tiere nicht als fühlendes Geschöpf wahrgenommen und durch fehlende Wertschätzung oder mangelndes Wissen in ihrem Verhalten vermenschlicht oder verniedlicht. Das führe laut Leitfaden zur Erkennung von Tierleid-Inhalten der Welttierschutzgesellschaft  oft dazu, dass solche Inhalte nachgeahmt werden, was wiederum befördert, dass der Blick des Menschen auf Tiere als fühlende Wesen, denen mit Respekt zu begegnen ist, sich verändert.

Gemeinsam mit SMACC (zu der auch die WTG GEHÖRT) wollen wir erreichen, dass Anbieter von sozialen Medien in Bezug auf Inhalte respektlosen Umgangs mit Tieren die Einblendung eines Hinweises einrichten, der beispielsweise auf Webseiten führen kann, die zu einem respektvollen Umgang mit Tieren anleiten. Der Hinweis würde die NutzerInnen auch ermahnen, die Aufnahmen nicht nachzustellen.

WAS TUN BEI RESPEKTLOSEM UMGANG? TierfreundInnen bitten wir um Awareness: Erscheint Ihnen ein Inhalt respektlos gegenüber dem Tier, weisen Sie die entsprechende Person darauf hin,  Gleichzeitig sollten Sie den Beitrag nicht weiterverbreiten, sondern auch solche Inhalte konsequent melden. 
 

➡️ Eine Anleitung dazu finden Sie hier: TIERLEID MELDEN
3. Fehlender Respekt

Helfen Sie mit

Helfen Sie mit, die Darstellung von Tierleid in den sozialen Netzwerken zu stoppen

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